Jacob- und Wilhelm-Grimm-Preise 2021

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) vergibt den Jacob- und Wilhelm-Grimm-Preis 2021 an die israelische Wissenschaftlerin Prof. Dr. Fania Oz-Salzberger. Mit dem gleichnamigen Förderpreis ehrt der DAAD in diesem Jahr den russischen Germanisten Dr. Evgenii Stepanov. Neben den Preisgeldern in Höhe von 10.000 und 3.000 Euro erwartet die Preisträgerin und den Preisträger ein Forschungsaufenthalt in Deutschland.

Gesprächsrunde Grimm-Preis Verleihung 2021

„Die diesjährige Preisträgerin und der Nachwuchspreisträger zeigen uns mit ihrer exzellenten Forschung und Lehre beispielhaft die Vielfalt, den Facettenreichtum und die Innovationsfähigkeit der Germanistik an den Hochschulen weltweit. Durch ihre ganz unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkte demonstrieren Professorin Oz-Salzberger und Dr. Stepanov den wertvollen wissenschaftlichen Beitrag der internationalen Germanistik zur Vermittlung der deutschen Sprache und Kultur“, sagt DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee.
Professorin Oz-Salzberger steht sowohl für eine moderne Sichtweise von Germanistik, die eine Öffnung hin zu einer fachlich breiter und interdisziplinär orientierten Beschäftigung mit Themen deutscher Kultur und Sprache zulässt als auch für eine starke Präsenz im öffentlichen Diskurs. Sie forscht seit Jahren erfolgreich auf dem Gebiet der Intellectual History mit den Schwerpunkten History of Political Thought und Jewish Studies und arbeitet immer wieder zu deutschlandbezogenen Themen. Als Leiterin des DAAD-geförderten Haifa Center for German and European Studies fördert sie durch Lehre und Forschungsprojekte mit Deutschlandbezug die Vermittlung eines modernen Deutschlandbildes.
Dr. Stepanov trägt durch seine Forschungsaufenthalte und Fortbildungen, u. a. als Teilnehmer des Mendeleev-Programms des DAAD zum wissenschaftlichen Austausch im Bereich Germanistik bei. Durch seine Lehrtätigkeit im Dolmetschen, Übersetzen und der Translatologie sowie seine Forschung im Bereich interkultureller Kommunikation, linguokultureller Phänomene und kognitiver Linguistik leistet er einen beachtlichen Beitrag nicht nur zur russischen, sondern auch zur internationalen Germanistik. 

Einladung und Programm zur Preisverleihung

Die Verleihung der Grimm- und Grimmförderpreise fand am 28.07.2021 im Rahmen des XIV. Kongresses der Internationalen Vereinigung für Germanistik (IVG) in einem virtuellen Format statt. Da die Verleihung im vergangenen Jahr coronabedingt entfallen musste, wurden neben der Preisträgerin und dem Preisträger aus 2021 auch die Preisträgerinnen aus 2020, Prof. Dr. Nicola McLelland und Dr. Marceli Aquino, geehrt.  
DAAD-Präsident Mukherjee sowie der Beauftragte für Außenwissenschafts-, Bildungs- und Forschungspolitik und Auswärtige Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, Vito Cecere, begrüßten die Gäste per Videobotschaft zu dem feierlichen Abend. Prof. Dr. Dietmar Rösler, Vorsitzender des Beirats Germanistik des DAAD, übergab den Grimm-Förderpreis an Dr. Aquino und Dr. Stepanov. Die Laudatio auf Professorin McLelland hielt Prof. Dr. Nils Langer. Die Laudatio auf Professorin Oz-Salzberger hielt Prof. Dr. Barbara Hahn. 
Neben der Ehrung und Verleihung des Preises umfasste die Veranstaltung auch eine Gesprächsrunde, in der die Preisträgerinnen und der Preisträger unter Moderation von Ute Lange zusammen mit dem Stellvertretenden Generalsekretär des DAAD, Christian Müller, „Perspektiven der internationalen Germanistik“ diskutierten.

Laudationen zur Preisverleihung

Prof. Dr. Dietmar Rösler: Laudationen für Dr. Aquino und Dr. Stepanov

Prof. Dr. Barbara Hahn: Laudatio für Prof. Dr. Oz-Salzberger

Prof. Dr. Nils Langer: Laudatio für Prof. Dr. McLelland