"NRWege Leuchttürme" - Internationalisierung in Nordrhein-Westfalen

Fünf Studierende sitzen auf einer Wiese und unterhalten sich

Internationalisierung innovativ und nachhaltig gestalten – das war von 2020- 2022 der Anspruch und Auftrag an die zwölf im Rahmen des Programms „NRWege Leuchttürme“ geförderten Projekte.

Hintergrund

Die Erfahrungen und Erkenntnisse, die im Programm NRWege ins Studium seit 2017 gesammelt worden waren, wurden im Rahmen von NRWege Leuchttürme genutzt, um die Internationalisierung der Hochschulen durch innovative Projekte nachhaltig voranzubringen. Als Leuchttürme, die durch ihre Konzepte herausragen und wegweisend für andere Hochschulen werden können, wurden ab 2020 zwölf Projekte an elf Hochschulen über insgesamt drei Jahre begleitet und mit bis zu 250.000 Euro pro Jahr gefördert.

Die Projekte setzten dabei unterschiedliche thematische Schwerpunkte:

Qualifizierung von geflüchteten Lehrkräften

Lehrerinnen und Lehrer mit ausländischem Hochschulabschluss haben oftmals große Schwierigkeiten eine Beschäftigung an deutschen Schulen zu finden. Aufgrund ihrer internationalen Erfahrungen und Sprachkenntnisse bergen sie jedoch großes Potential der diversen Schülerschaft gerecht zu werden und gleichzeitig zur Linderung des akuten Lehrermangels beizutragen. Unter dem gemeinsamen Titel „Lehrkräfte PLUS“ haben fünf eigenständige Projekte an den Universitäten Bielefeld, Bochum, Duisburg-Essen, Köln und Siegen geflüchtete Lehrerinnen und Lehrer in maßgeschneiderten Programmen beim (Wieder-)Einstieg in den Schuldienst unterstützt. Sie erhielten dabei eine Zusatzausbildung, die sprachliche, fachliche, pädagogisch-interkulturelle und didaktische Elemente sowie eine umfangreiche durch Mentorinnen und Mentoren begleitete schulische Praxisphase umfasst. Weitere Informationen finden Sie unter www.lehrkraefteplus-nrw.de

Gezielt Vorbereiten – Chancen verbessern: Akademische Nachqualifizierung

Nicht nur in reglementierten Berufen kann geflüchteten Akademikerinnen und Akademikern der Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt schwerfallen. Auch in anderen Bereichen schafft eine akademische Nachqualifizierung die Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Sprung in den deutschen Arbeitsmarkt. Die TH Ostwestfalen-Lippe hat daher in Zusammenarbeit mit der FH Bielefeld ein Qualifikationsprogramm initiiert, das sich speziell an die Bedarfe geflüchteter Ingenieurinnen und Ingenieure richtet. In einem verkürzten Studienprogrammen mit integrierter Praxisphase in regionalen Unternehmen wurden sie sprachlich und fachlich qualifiziert und fit für den deutschen Arbeitsmarkt gemacht.

Ganzheitliche Betreuung von internationalen Studierenden

Studierende mit Fluchthintergrund sehen sich in vielen Bereichen ähnlichen Anforderungen und Herausforderungen gegenüber wie die Gruppe internationaler Studierender. So ist vor allem das Thema der Sicherung des Studienerfolgs sowohl für geflüchtete wie auch internationale Studierende besonders im Hinblick auf hohe Abbruchquoten höchst relevant. Durch die Erweiterung der Zielgruppe von geflüchteten Studierenden auf internationale Studierende im Allgemeinen können die Bedarfe bestmöglich abgedeckt und zudem eine nachhaltige Internationalisierung der Hochschulen in NRW erreicht werden. 

In Projekten mit unterschiedlichen Schwerpunkten an den Universitäten Bonn, Dortmund, Düsseldorf und Wuppertal sowie der Hochschule Düsseldorf wurden daher internationale Studierende im Rahmen von umfassenden Betreuungskonzepten über alle Phasen des Studiums von der Orientierungsphase vor Beginn des Studiums bis zum Übergang in den Arbeitsmarkt unterstützt oder die Berufsorientierung frühzeitig mit gezielten Angeboten fokussiert. 

Schülerinnen und Schüler in den Blick nehmen

Eine Schülerin meldet sich

Geflüchtete Schülerinnen und Schüler können nicht nur aufgrund ihrer Fluchterfahrung, sondern auch aufgrund fehlender Unterstützungsmöglichkeiten im privaten Umfeld im deutschen Bildungssystem Nachteile erfahren. Durch frühzeitige Information und Einbindung in den universitären Kontext hat ihnen die Ruhr-Universität Bochum innerhalb des Projekts „Schule ohne Grenzen“ eine Orientierung im Bildungssystem ermöglicht und die Perspektive Hochschulstudium eröffnet.

Flankierende Elemente: Digitalisierung und Third Mission

Flankierend zu allen oben genannten Programmmodulen wurden digitale Formate eingesetzt oder entwickelt, die zukünftig auf andere Projekte oder Hochschulen übertragbar sein und zur Nachhaltigkeit der Fördermaßnahmen beitragen sollen: Von der Programmierung einer App bis zu digital gestützten Lehr- und Beratungsangeboten. Durch die Verknüpfung der Projektinhalte mit gesellschaftlichen Fragen werden die Integrationsarbeit und der Mehrwert von Erfahrungen und Fähigkeiten internationaler und geflüchteter Studierender nicht nur an der Hochschule, sondern in der Gesellschaft, den Städten und Gemeinden sichtbar.

    Gefördert durch

    Logo des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen