Die Agenda 2030 und die SDGs

Mit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung hat sich die Weltgemeinschaft auf einen Fahrplan für die Zukunft verständigt. 

Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung wurde im September 2015 mit einem historischen Konsens von 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen (UN) verabschiedet. Sie arbeitet in einem ganzheitlichen Ansatz hin auf die Transformation der Welt im Sinne einer globalen nachhaltigen Entwicklung. Dabei deckt sie erstmals alle drei Dimensionen von Nachhaltigkeit ab: die soziale, die wirtschaftliche und die ökologische. Die Agenda nimmt alle Staaten dieser Welt in die Verantwortung, Entwicklungs- und Schwellenländer sowie Industriestaaten gleichermaßen. Sie bildet damit einen umfassenden Rahmen für die Ausrichtung nationaler und internationaler Politik an der Maxime der Nachhaltigkeit. 

Das Kernstück der Agenda 2030 bilden die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die Sustainable Development Goals (SDGs). Ihnen vorangestellt sind fünf Kernbereiche (die „fünf Ps“): People, Planet, Prosperity, Peace, Partnership.
Die Agenda 2030 zeichnet die Vision einer Welt ohne Hunger und Armut, die Wohlstand für alle Menschen ermöglicht und dabei die natürlichen Grenzen unseres Planeten berücksichtigt. Sie will eine Welt verwirklichen, in der Frieden herrscht und Menschenrechte geachtet werden. Eine globale Partnerschaft, basierend auf Gleichberechtigung, gegenseitigem Respekt und gemeinsamen Werten, ist Voraussetzung für das Erreichen der Ziele. Die fünf Kernbotschaften verdeutlichen außerdem, dass die Ziele unteilbar miteinander verbunden sind und sich gegenseitig bedingen.
 

People: Den Mensch in den Mittelpunkt stellen

Bis 2030 soll kein Mensch mehr unter Hunger oder Armut leiden. Alle Menschen sollen in die Lage versetzt werden, ihr Potenzial gleichberechtigt und in Würde auszuschöpfen. Unabdingbar sind dafür unter anderem ausreichend Nahrung, eine gesundheitliche Versorgung, der Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Anlagen sowie der Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung. 

Kernbotschaft: Mensch

Bereits erreichte Fortschritte in der Armutsbekämpfung sind global ungleichmäßig verteilt. Das führt dazu, dass die Unterschiede sich weiter vergrößern und extreme Armut sich zunehmend auf Länder Afrikas konzentriert. Laut UN leben 75 Prozent der von extremer Armut Betroffenen in Subsahara-Afrika. Um dieser Entwicklung entgegenzutreten, gilt es zugrunde liegende Probleme und Konflikte zu lösen und die betroffenen Länder vor den Auswirkungen des Klimawandels zu schützen. Erhebliche Anstrengungen sind ebenfalls in Bezug auf die anderen Ziele nötig, um beispielsweise eine grundlegende Gesundheitsversorgung insbesondere für die am meisten benachteiligten Gruppen zu erreichen oder hochwertige Bildung auf allen Bildungsstufen, inklusive Hochschulbildung, zu verwirklichen. Wissenschaft und Forschung leisten darüber hinaus einen wichtigen Beitrag, um in den Bereichen Gesundheit und Ernährungssicherheit Fortschritte zu machen.

Mehr erfahren


Prosperity: Ein gutes Leben für alle schaffen 

Die Grundlage für Wohlstand und ein erfülltes Leben für alle Menschen bildet die Teilhabe an wirtschaftlichem, sozialem und technologischem Fortschritt. Nach wie vor bestehen hier jedoch systemische Ungleichheiten und Teilhabe ist vielfach stärker an soziale Herkunft statt an persönliche Potenziale gebunden.

Kernbotschaft: Wohlstand

Menschen werden diskriminiert aufgrund von Geschlecht oder körperlichen Merkmalen. Zwar ist global ein Rückgang von Arbeitslosigkeit zu verzeichnen; problematisch bleibt jedoch oft die mangelnde Qualität von Arbeitsplätzen.
Gleichzeitig müssen wirtschaftliche Entwicklungen nachhaltig gestaltet werden, damit sie in Einklang mit der Umwelt und den Bemühungen zum Klimaschutz gebracht werden können. In diesem Zusammenhang fordert die Agenda 2030, die Forschung zur Entwicklung innovativer Technologien zu verbessern. Insbesondere Entwicklungsländer sollen beim Aufbau wissenschaftlicher Kapazitäten unterstützt werden, um nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster zu entwickeln.

Mehr erfahren


Planet: Im Einklang mit den natürlichen Ressourcen leben

Unseren Planeten zu schützen und zu bewahren, damit er gegenwärtigen und zukünftigen Generationen einen guten Lebensraum bieten kann, ist ein Kernanliegen der Agenda 2030. Insbesondere die Armen sind von den Folgen des Klimawandels unverhältnismäßig stark betroffen.

Planet: Im Einklang mit den natürlichen Ressourcen leben

Nach dem Stand heutiger globaler Emissionsraten ist eine Erderwärmung um 1,5 Grad Celsius zwischen 2030 und 2052 nicht mehr aufzuhalten. Eine solche Erwärmung wird laut UN bereits erhebliche Folgen für Ernährungssicherung und Gesundheit sowie für die Ökosysteme an Land und unter Wasser mit sich bringen. Vor allem zum Schutz der Meere werden in der Agenda 2030 eine wissenschaftliche Zusammenarbeit und der Ausbau von Forschungskapazitäten gefordert. Ambitionen und Bemühungen, den Klimawandel und weitergehende Umweltzerstörungen zu bekämpfen, müssen daher deutlich verstärkt werden, damit die Auswirkungen nicht noch gravierender ausfallen. Hier werden die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Nachhaltigkeitszielen deutlich: Fortschritte bei bestimmten SDGs wie Gute Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum (SDG 8), Industrie, Innovation und Infrastruktur (SDG 9), Nachhaltige Städte und Gemeinden (SDG 11) und Verantwortungsvoller Konsum (SDG 12) können eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels und der Erhaltung unserer Umwelt spielen. Voraussetzung ist jedoch, dass die Maßnahmen klimaverträglich gestaltet werden.

Mehr erfahren


Peace: Frieden schaffen und erhalten

Auf eine friedliche, gerechte und integrative Gesellschaft arbeitet das Entwicklungsziel 16 hin: Frieden und Gerechtigkeit und starke Institutionen. In der Agenda 2030 heißt es dazu: „Ohne Frieden kann es keine nachhaltige Entwicklung geben und ohne nachhaltige Entwicklung keinen Frieden.“

Kernbotschaft: Frieden

Hier zeigt sich einmal mehr die Herausforderung des integrativen Ansatzes: Menschen, die in fragilen Kontexten leben, profitieren in der Regel am wenigsten von Fortschritten beim Erreichen einzelner SDGs. Bis 2030 werden laut UN voraussichtlich 80 Prozent der Menschen, die unter extremer Armut leiden, in einem fragilen Land leben. Abgesehen von bewaffneten Konflikten, geraten Zivilgesellschaften in vielen Weltregionen zunehmend unter Druck. Laut der Nichtregierungsorganisation Freedom House werden bürgerliche und politische Rechte und Freiheiten, wie freie Meinungsäußerung oder das Recht auf Versammlung, in immer mehr Ländern eingeschränkt.  

Mehr erfahren


Partnership: Globale Partnerschaft leben
 

Die Agenda für nachhaltige Entwicklung zeichnet eine ambitionierte Vision der Welt, die alle Lebensbereiche abdeckt und „kühne transformative Schritte“ erfordert.

Kernbotschaft: Partnerschaft

Jeder Staat, jede Organisation und jedes Individuum sind gefordert, Solidarität zu zeigen und gerade auch die Schwächsten zu unterstützen und zu integrieren. Finanzmittel müssen auf nationaler und internationaler Ebene mobilisiert und ebenso verantwortlich wie zielgerichtet eingesetzt werden. Für das Erreichen der Ziele und die Bewältigung länder- und themenübergreifender Herausforderungen ist internationale Zusammenarbeit im Sinne einer globalen Partnerschaft entscheidend. In diesem Zusammenhang wird insbesondere eine Verbesserung der „regionale[n] und internationale[n] Nord-Süd- und Süd-Süd-Zusammenarbeit und Dreieckskooperation“ für die Bereiche Wissenschaft, Technologie und Innovation durch die Agenda 2030 gefordert.

Mehr erfahren